Mastitis – Was nun?

Mastitis richtig erkennen und behandeln

Der Übergang eines Milchstaus zu einer Mastitis ist oft fließend und schwer zu erkennen.

Ursachen

  • Wunde Mamillen (und deren falsche Behandlung)
  • Starke initiale Brustdrüsenschwellung (umgangssprachlich „Milcheinschuss“ genannt) und ineffektive Behandlung
  • Vorheriger Milchstau oder Mastitiden
  • Brust-Trauma
  • Stress, Müdigkeit, Immunsupression
  • Fehlende Hygiene (Stillhütchen, Hände, Brust, bei Anwendung von Cremes, -Kompressen…)
  • Zu Kurzes Zungenband

Entstehung

Bei Mastitiden die Stauungsbedingt sind – Übertritt von Proteinen in das Gewebe mit inflammatorischer Reaktion.

Bei den infektiösen Mastitiden – Erreger meist Staphylokkokus aureus, selten Streptokokken oder Andere.

Anzeichen

Wie beim Milchstau zusätzlich:

  • Gripppe ähnliche Symptome
  • Hohes Fieber
  • Befallenes Areal ist stark gerötet und sehr empfindlich
  • (Der Geschmack der Muttermilch kanns ich verändern)

Prävention

Siehe Milchstau

Insbesondere Stress, wunde Mamillen und Milchstaus vermeiden.

Therapie

Siehe auch Milchstau, zusätzlich gilt:

  • Optimales und häufiges Entleeren
  • Bettruhe
  • Analgesie bei Bedarf (Empfohlen wird Ibuprofen, da es auch inflammatorisch (entzündungshemmend) wirkt)
  • Nach Durstgefühl trinken
  • Stressfaktoren, wenn möglich eliminieren
  • Nicht abstillen
  • Keine Stillpausen oder verwerfen der MuMi (eine Ausnahme, bei beidseitigem Milchstau – ist meist ein Keim der von dem Kind auf die Mutter übertragen wird, der Auslöser; bei Frühgeborenen und Babys/Kleinkindern die stark immunsupressiv (sind und auf einer Intensivstation liegen); KiA wird mit einbezogen.)

Falls nach 24-48h keine Besserung erfolgt, bitte zum Arzt gehen. Es ist ein Hinweis auf eine Bakterielle Mastitis, die in den meisten Fällen, mit Antibiotika behandelt werden muss (Stillfreundliches Antibiotika). Ausreichend lange und ausreichend hoch dosiert, damit es zu keinem Rezidiv kommt. (Bitte auch weiterhin nehmen, wenn die Symptome weg sind – so lange wie angeordnet (Gefahr eines Rezidivs)).

Meist Cefuroxim, bei Verdacht auf Streptokokken kommt Penicillin in Frage.

Nach Antibiotika, sollte schnell eine Besserung auftreten (24-48h danach), ansonsten ist eventuell eine Umstellung der Antibiose notwendig.

Bei einem Rezidiv, die Möglichkeit einer Muttermilchkultur im Hinterkopf behalten. Durch die Antibiotikagabe ist die Soorgefahr höher.

Folgen

Wenn, die Mastitis nicht richtig behandelt wird kann es zu einem Abzess kommen, der Chirurgisch eröffnet werden muss. (Auch dabei muss idR keine Stillpause eingehalten werden, Ausnahme siehe oben. Es gibt stillfreundliche Lokalanästhesie und Narkosemittel, neue Studien zeigen, dass nach einer Narkose- oder Lokalanästhesie keine Stillpause eingehalten werden muss. (Sobald die Mutter wieder wach ist, kann sie stillen, denn dann ist das Narkosemittelabgebaut.))