Bedarfs- und bedürfnisorientierte Beikost

Es ist immer wieder Thema Beikost – BLW (= Baby led weaning), deswegen hier nun ein Artikel von mir: 🥦🥕🥒🧀

Im ersten Lebensjahr sollte Muttermilch die Hauptnahrung für’s Kind sein und Beikost lediglich BEIkost – indem man vorher und nachher stillt. Auch erst dann, wenn drei Mahlzeiten komplett ersetzt sind brauch das Kind Wasser, davor hat das Wasser lediglich eine Kennenlernrolle. Im Idealfall wird dieses in einem Becher angeboten oder einem anderen offenen Gefäß.
Kurze Info vorab: Bei Bedarfs- und bedürfnisorientierte Beikost darf mit allem angefangen werden was gerade auf dem Familientisch steht (es gibt nur sehr wenige Aunahmen siehe Folien und kein Zimt). Es gibt keinen Fahrplan wann was eingeführt wird❣️

Beikost erst ab Beikostreifezeichen und die WHO und andere Organisationen empfehlen 180 Tage vollzustillen.

Bedarfs- und bedürfnisorientierte ist die Beikost, da sich das Kind selbst bestimmt abgewöhnt, selbst entscheidet wieviel und was es isst.

Ab wann Beikost, und wieso empfehlen viele Ärzte ab dem vollendeten 4. Lebensmonat?

Ein zu frühes einführen der Beikost, hat leider viele Nachteile.
Wenn die Beikost-Reifezeichen noch nicht erfüllt sind, ist meist auch der Darm noch nicht reif genug, etwas anderes als Muttermilch aufzunehmen.
Leider kann man nicht in den Darm rein sehen umzusehen wie es dort aussieht, deswegen dienen die Beikost-Reifezeichen als Indiz.

Bei einer zu frühen Gabe, kommt es zu Mikroläsionen in der Darmschleimhaut, diese können später zu Reizdarm, Unverträglichkeiten etc. führen.

Als Beispiel, ist die Abwehrfunktion des Darms erst mit 2.5 Jahren ausgereift. Ab dem Alter von einem Jahr nimmt die Konzentration der Abwehrstoffe wieder zu und ist fast so hoch wie im Kolostrum (Anfangsmilch).

Ein zu frühes Einführen der Beikost, kann zu einem verfrühten Abstillen führen, und somit zu folgenden negativen Aspekten:

  • Sids Risiko ist höher (Plötzlicher Kindstot)
  • vermehrte Atemwegserkrankungen
  • im späteren Leben:
  • erhöhte Gefahr von Adipositas
  • erhöhte Gefahr für Diabetes Mellitus
  • erhöhte Gefahr möglicher kardiovaskulärer Erkrankungen
  • ungünstige Kieferentwicklung (und somit auch Sprachentwicklung)

Für dich:

  • erhöhtes Risiko für Mammakarzinom, Ovarialkarzinom, Osteoporose und die Gefahr einer schlechteren Mutter-Kind-Bindung.

Das normale Abstillalter liegt bei 2-7 Jahren. Die WHO empfiehlt bis zum Alter von 2 Jahren und darüber hinaus, wie Mama und Kind es wollen, zu stillen. Es gibt Überlegungen diese Empfehlung auf drei Jahre anzuheben.

Die Ärzte beziehen ihr Wissen leider aus veralteten Studien, früher hieß es wegen Allergieprävention, heutzutage weiß man das man alles betrachten muss und auch die Allergieprävention nach den 180 Tagen greift, wichtig Beikost Einführung unter Muttermilch.
Sie hatten bedenken, dass es nicht ausreicht später anzufangen, nach neuesten Studien ist dies jedoch widerlegt, solange die Beikost unter Muttermilch eingeführt wird.