Zähne beim Baby sind kein Grund zum Abstillen. Erfahre, wie Stillen trotz erster Zähne problemlos funktioniert, warum optimales Anlegen entscheidend ist und welche Tipps wirklich gegen Beißen und wunde Brustwarzen helfen.
Erste Zähne beim Baby – was bedeutet das fürs Stillen?
„Sobald Zähne da sind, muss ich abstillen – es schmerzt doch viel zu sehr.“
Diese Frage höre ich häufig. Manche Babys bekommen schon mit drei Monaten ihren ersten Zahn, die meisten zwischen dem vierten und sechsten Monat. Es gibt sogar seltene Fälle, in denen Babys mit einem Zahn geboren werden.
Doch bedeutet das automatisch Abstillen? Nein. Stillen bleibt weiterhin wichtig, und die WHO empfiehlt es bis zum Alter von zwei Jahren und darüber hinaus – solange Mutter und Kind es möchten.
Physiologie beim Stillen mit Zähne
Beim optimalen Anlegen liegen die unteren Zähne unter der Zunge und haben keinen direkten Kontakt mit der Brustwarze.
Die Brustwarze wird bis zum sogenannten Saugpunkt (Übergang harter zu weichem Gaumen) eingezogen.
Das bedeutet: Bei korrektem Andocken können die unteren Zähne die Brustwarze nicht verletzen.
Wenn Babys beißen oder quetschen
Während die Zähne in den Kiefer einschießen, erhöht sich die Spannung. Viele Babys wollen dann kauen oder beißen.
Frauen berichten, dass das wie ein Quetschen der Brustwarze wirkt. Manche Babys testen ihre neuen Zähne spielerisch aus.
Auch wenn es weh tun kann: Optimales Anlegen verhindert meist wunde Brustwarzen. Sollte es doch zu Verletzungen kommen, heilen diese mit richtiger Pflege gut ab.
Empfindlichkeit bei oberen Zähnen
Wenn die oberen Zähne oder Eckzähne kommen, beschreiben einige Mamas kurzzeitige Empfindlichkeiten. Sie sind schärfer und kantiger – doch auch hier gilt: Mit gutem Andocken lassen sich Beschwerden stark reduzieren.
Praktische Tipps bei Beißen oder Quetschen
Ruhe bewahren & positiv bleiben
Wenn dein Baby beim Stillen beißt oder quetscht, erschrick bitte nicht laut. Ein lautes „Aua!“ kann dein Baby verunsichern und dazu führen, dass es Stillen mit etwas Negativem verbindet. Atme tief durch, bleib ruhig und denke daran: Beißen ist meist nur eine Phase und vergeht wieder.
Erklären und zeigen
Babys verstehen schon sehr früh einfache Botschaften. Sag ruhig und klar: „Ohne Zähne trinken, Mund weit aufmachen und locker lassen.“ Viele Mamas berichten, dass ihre Babys diese Wiederholung schnell verinnerlichen.
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Abdocken wenn nötig
Falls dein Baby weiter beißt, docke es sanft ab. Sag dabei freundlich, dass es weh tut, und lege es dann erneut korrekt an. So lernt dein Baby, dass Stillen angenehm sein soll – für euch beide.
Körperkontakt halten
Setze dein Baby bitte nicht weg. Bleib in engem Körperkontakt, halte Blickkontakt und streichle sanft über den Kopf. So bleibt Stillen eine positive, geborgene Erfahrung.
Etwas zum Beißen anbieten
Zähne tun weh, das Beißen ist oft ein Versuch, den Druck im Kiefer zu lindern. Biete deinem Baby eine Alternative an:
- leicht gekühlte Beißringe
- Veilchenwurzel
- ein kühler Löffel
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Reflexzonen stimulieren
Eine einfache Möglichkeit: massiere sanft die Zehenkuppen deines Babys. Dort liegen Reflexzonen, die mit den Zahnleisten verbunden sind – viele Mamas berichten, dass dies die Beschwerden lindern kann.
Stillen gegen Zahnschmerzen
Stillen ist nicht nur Nahrung, sondern auch Trost. Häufiges Anlegen lindert den Schmerz durch die beruhigende Wirkung der Muttermilch. Zudem werden beim Stillen schmerzlindernde Hormone ausgeschüttet, die auch deinem Baby helfen.
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Optimale Stillpositionen nutzen
Achte darauf, dass die Brustwarze auf Höhe der Nasenspitze des Babys anliegt. Dadurch muss es den Kopf leicht in den Nacken legen und nimmt die Brust tiefer in den Mund. Probiere außerdem:
- asymmetrisches Anlegen
- verschiedene Stillpositionen (z. B. in der Seitenlage)
- häufige Positionswechsel
So reduzierst du den Druck der Zähne auf die Brustwarze und schützt dich vor Verletzungen.
Hilfe beim Stillen mit Zähne
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